Lehrplan | Aktive Methodik | Europa: Russland vs Ukraine

Prämissen: Dieser aktive Lehrplan geht von einer 100-minütigen Unterrichtsdauer aus, vorheriges Lernen der Schüler sowohl mit dem Buch als auch mit dem Beginn der Projektentwicklung, und dass nur eine Aktivität (von den drei vorgeschlagenen) während des Unterrichts durchgeführt wird, da jede Aktivität darauf ausgelegt ist, einen großen Teil der verfügbaren Zeit in Anspruch zu nehmen.

Ziel der Aktivität

Dauer: (5 - 10 Minuten)

Diese Phase des Unterrichtsentwurfs dient dazu, klare Lernziele zu definieren, die als Kompass für die anstehenden Aktivitäten und Diskussionen im Unterricht fungieren. Durch eine präzise Festlegung der Erwartungen seitens der Lehrkraft können die Vorbereitung und die Einbindung der im Selbststudium erarbeiteten Inhalte gezielt gesteuert werden. Die formulierten Ziele tragen dazu bei, das Verständnis für die geografischen und historischen Zusammenhänge zu vertiefen, die die Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine prägen und für eine kritische Betrachtung aktueller Konflikte unerlässlich sind.

Ziel der Aktivität Utama:

1. Die physische und bevölkerungsbezogene Geografie Russlands und der Ukraine analysieren und vergleichen, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet werden.

2. Den historischen Hintergrund, der zu den heutigen Konflikten zwischen Russland und der Ukraine beiträgt – insbesondere Fragen der Unabhängigkeit und territorialen Auseinandersetzungen – untersuchen.

Ziel der Aktivität Tambahan:

1. Förderung des kritischen Denkens und der Fähigkeit zur vergleichenden Analyse durch die intensive Auseinandersetzung mit den Themen.

Einführung

Dauer: (15 - 20 Minuten)

Die Einführung soll den Schülerinnen und Schülern helfen, die im Selbststudium erarbeiteten Inhalte mit praxisnahen Problemszenarien zu verbinden. Gleichzeitig wird die Bedeutung des Themas veranschaulicht, indem aufgezeigt wird, wie aktuelle Konflikte im globalen Kontext verankert sind – was die Lernenden dazu anregt, kritisch über deren Hintergründe und mögliche Lösungsansätze nachzudenken.

Problemorientierte Situation

1. Stellen Sie sich vor, Sie sind als Berater für internationale Beziehungen tätig und sollen einen Lösungsansatz für den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine präsentieren. Welche geografischen, historischen und sozialen Aspekte würden Sie in Ihre Analyse einbeziehen?

2. Angenommen, die Ukraine strebt einen vollumfänglichen EU-Beitritt an – wie könnte Russland in Anbetracht seiner geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen reagieren?

Kontextualisierung

Die komplexe Beziehung zwischen Russland und der Ukraine ist nicht nur ein zentrales Thema in internationalen Debatten, sondern berührt direkt das Leben von Millionen Menschen. Die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 zum Beispiel löste nicht nur politische Spannungen zwischen Staaten aus, sondern führte auch zu gesellschaftlichen Konflikten und veränderte wirtschaftliche sowie politische Abkommen. Zudem ist das Verständnis der gemeinsamen Geschichte dieser Länder entscheidend, um die Herausbildung ihrer nationalen Identitäten und deren Einfluss auf die aktuellen Beziehungen nachvollziehen zu können.

Entwicklung

Dauer: (70 - 75 Minuten)

Die Entwicklungsphase ist darauf ausgerichtet, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen über die Konflikte zwischen Russland und der Ukraine praktisch anzuwenden und zu vertiefen. Durch interaktive und kooperative Arbeitsformen können sie verschiedene Perspektiven ergründen, reale Situationen simulieren und dabei Verhandlungs-, Debattier- sowie kritische Denkfähigkeiten entwickeln. Diese Aktivitäten fördern das nachhaltige Verständnis der Thematik und bereiten die Lernenden auf fundierte Analysen geopolitischer Konflikte vor.

Aktivitätsempfehlungen

Es wird empfohlen, nur eine der vorgeschlagenen Aktivitäten durchzuführen

Aktivität 1 - Internationale Verhandlung: Die Zukunft der Krim

> Dauer: (60 - 70 Minuten)

- Ziel der Aktivität: Stärkung der Verhandlungs-, Argumentations- und Analysekompetenzen im Umgang mit vielfältigen Perspektiven des Krimkonflikts.

- Beschreibung: Die Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen eingeteilt, die verschiedene internationale Akteure repräsentieren (z. B. Russland, Ukraine, Europäische Union, USA, UNO). Jede Gruppe entwickelt eine eigene Position zur Situation auf der Krim und verteidigt diese unter Berücksichtigung geopolitischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Faktoren. Das Ziel ist es, einen Konsens oder zumindest ein gegenseitiges Verständnis für die unterschiedlichen Standpunkte zu erreichen.

- Anweisungen:

• Teilen Sie die Klasse in Gruppen von bis zu 5 Personen ein, wobei jede Gruppe einen anderen internationalen Akteur vertritt.

• Lassen Sie jede Gruppe eine kurze historische Übersicht sowie eine aktuelle Position zur Situation auf der Krim erarbeiten.

• Die Gruppen haben 40 Minuten Zeit, um miteinander zu verhandeln und entweder eine gemeinsame Übereinkunft zu erzielen oder die unterschiedlichen Perspektiven nachvollziehbar zu diskutieren.

• Am Ende präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen.

• Die Lehrkraft moderiert den Prozess, klärt Unklarheiten und sorgt dafür, dass die Diskussion konstruktiv und respektvoll geführt wird.

Aktivität 2 - Lebende Karten: Die Geopolitik der Region

> Dauer: (60 - 70 Minuten)

- Ziel der Aktivität: Visualisierung und Analyse der historischen und territorialen Dynamiken, die das Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine maßgeblich beeinflusst haben.

- Beschreibung: In dieser Aktivität nutzen die Schülerinnen und Schüler interaktive Karten, um die historische Entwicklung der Grenzen zwischen Russland und der Ukraine zu veranschaulichen. Durch Simulationen von Truppenbewegungen, Migrationen und politischen Abkommen wird ersichtlich, wie historische Ereignisse die heutigen territorialen Auseinandersetzungen beeinflussen.

- Anweisungen:

• Setzen Sie interaktive Kartensoftware ein, um die regionalen Karten projizieren zu können.

• Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler in Gruppen zentrale historische Ereignisse identifizieren und diese gemeinsam diskutieren.

• Jede Gruppe simuliert auf der Karte Truppenbewegungen, Migrationen und politische Vereinbarungen und markiert deren Auswirkungen.

• Führen Sie im Anschluss eine Diskussion über die Einflüsse dieser Ereignisse auf die heutigen und zukünftigen Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine.

• Schließen Sie die Einheit mit einer individuellen schriftlichen Reflexion ab, in der die Lernenden die gewonnenen Erkenntnisse festhalten.

Aktivität 3 - Historische Debatte: Die Unabhängigkeit der Ukraine

> Dauer: (60 - 70 Minuten)

- Ziel der Aktivität: Förderung eines kritischen Verständnisses der historischen Entwicklungen, die zur Unabhängigkeit der Ukraine führten, und deren Auswirkungen auf die aktuellen Beziehungen.

- Beschreibung: Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an einer strukturierten Debatte, in der sie die Ursachen und Implikationen der Ereignisse zur Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 aus historischen und rechtlichen Blickwinkeln diskutieren – und so sowohl russische als auch ukrainische Standpunkte beleuchten.

- Anweisungen:

• Teilen Sie die Klasse in zwei große Gruppen auf: 'Befürworter der Unabhängigkeit' und 'Kritiker der Unabhängigkeit'.

• Geben Sie den Gruppen Zeit, ihre Argumente mithilfe verlässlicher historischer Quellen vorzubereiten.

• Moderieren Sie die Debatte, in der beide Seiten ihre Standpunkte präsentieren und auf die Argumente der jeweils anderen Seite eingehen.

• Beenden Sie die Debatte mit einer Abstimmung, um festzustellen, welche Argumentation als überzeugender empfunden wurde, und lassen Sie anschließend eine Reflexion über die Bedeutung dieser Diskussion stattfinden.

• Die Lehrkraft übernimmt die Moderation und stellt einen respektvollen und strukturierten Ablauf sicher.

Feedback

Dauer: (10 - 15 Minuten)

Diese Phase dient dazu, das erarbeitete Wissen zu festigen und zu reflektieren. Durch den gemeinsamen Austausch über die durchgeführten Aktivitäten können die Schülerinnen und Schüler ihre Erkenntnisse und Schwierigkeiten teilen, was das Verständnis für die vielschichtigen Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine vertieft. Gleichzeitig bietet der Austausch eine wertvolle Rückmeldung an die Lehrkraft, um den Lernerfolg zu überprüfen und offene Fragen zu klären.

Gruppendiskussion

Am Ende der Aktivitäten findet eine gemeinsame Diskussionsrunde statt, in der jede Gruppe kurz ihre wesentlichen Ergebnisse vorstellt. Beginnen Sie den Austausch mit einer Zusammenfassung der vorgenommenen Aktivitäten, indem Sie die zentralen Punkte und Simulationsergebnisse hervorheben. Animieren Sie die Schülerinnen und Schüler dazu, ihre Erfahrungen zu teilen und vor allem auf überraschende Erkenntnisse aus den Verhandlungssituationen und Debatten einzugehen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um die unterschiedlichen Sichtweisen miteinander zu verknüpfen und das Bewusstsein für die Komplexität der Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine zu schärfen.

Schlüsselfragen

1. Was waren die größten Herausforderungen beim Versuch, während der Simulationen und Verhandlungen einen Konsens zu erzielen?

2. Wie haben die Aktivitäten dabei geholfen, die unterschiedlichen Perspektiven der internationalen Akteure besser nachzuvollziehen?

3. Welche Schlüsse können wir aus den Diskussionen und Simulationen ziehen, um die realen Konflikte zwischen Russland und der Ukraine zu verstehen und vielleicht zu entschärfen?

Fazit

Dauer: (5 - 10 Minuten)

Die Schlussphase zielt darauf ab, das erlernte Wissen zu konsolidieren und sicherzustellen, dass die Schülerinnen und Schüler ein klares und integriertes Verständnis der behandelten Themen besitzen. Zudem wird die Verbindung zwischen Theorie und Praxis verdeutlicht und die Bedeutung der gewonnenen Erkenntnisse für eine fundierte akademische sowie bürgerliche Bildung unterstrichen.

Zusammenfassung

Zum Abschluss sollten die zentralen Themen rund um Russland und die Ukraine nochmals aufgearbeitet werden – einschließlich ihrer geografischen Besonderheiten, der historischen Entwicklung der Unabhängigkeit sowie der territorialen Streitigkeiten, wie beispielsweise der Annexion der Krim. Es gilt, die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen, um ein klar strukturiertes Gesamtbild zu vermitteln.

Theorie-Verbindung

Während des Unterrichts konnten die Schülerinnen und Schüler die theoretischen Inhalte praktisch erfahren, indem sie in verschiedene Rollen von internationalen Akteuren schlüpften. Dieser handlungsorientierte Ansatz erleichtert nicht nur das Verständnis komplexer Zusammenhänge, sondern demonstriert auch den direkten Bezug von geografischem und historischem Wissen zu realen Verhandlungssituationen und Debatten.

Abschluss

Abschließend ist es wichtig, die Relevanz der Analyse der Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine hervorzuheben. Diese Konflikte betreffen nicht nur die Region, sondern haben weitreichende globale Implikationen. Ein vertieftes Verständnis dieser Dynamiken bereitet die Lernenden darauf vor, sich als kritische und informierte Bürger auch in internationalen Diskussionen zu engagieren.