Lehrplan | Aktive Methodik | Ethik und Wille
Stichwörter | Ethik, Wille, Ethische Entscheidungen, Moralische Konflikte, Ethische Theorien, Interaktive Aktivitäten, Kritisches Denken, Simulation, Entscheidungsmaschine, Ethisches Rennen, Ethikkonferenz, Gruppendiskussion, Praxisorientiertes Lernen |
Erforderliche Materialien | Karten oder Würfel für die Simulation der Entscheidungsmaschine, Schreibmaterialien (Papier, Stifte), Computer oder Tablets für Recherche und Vorbereitung der Argumentation, Geeigneter Raum für den Hindernisparcours, Stoppuhr zur Erfassung der Zeiten beim ethischen Rennen, Plakatwand oder Whiteboard zur Darstellung der abschließenden Erklärung |
Prämissen: Dieser aktive Lehrplan geht von einer 100-minütigen Unterrichtsdauer aus, vorheriges Lernen der Schüler sowohl mit dem Buch als auch mit dem Beginn der Projektentwicklung, und dass nur eine Aktivität (von den drei vorgeschlagenen) während des Unterrichts durchgeführt wird, da jede Aktivität darauf ausgelegt ist, einen großen Teil der verfügbaren Zeit in Anspruch zu nehmen.
Ziel der Aktivität
Dauer: (5 - 10 Minuten)
Die Zielsetzung dient dazu, sowohl Lehrende als auch Lernende auf den roten Faden des Unterrichts einzustimmen. Durch klar definierte Lernziele können die Schülerinnen und Schüler ihren Lernaufwand und ihre aktive Teilnahme besser ausrichten, während der Lehrende den Unterricht flexibel gestalten kann, um die angestrebten Kompetenzen nachhaltig zu fördern. Der vorliegende Plan zielt darauf ab, ein fundiertes, kritisches Verständnis von Ethik und Wille zu entwickeln und die Anwendung dieser Konzepte in sowohl praktischen als auch theoretischen Kontexten zu verankern.
Ziel der Aktivität Utama:
1. Die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler fördern, ethisches Handeln als untrennbare Pflicht des Menschen zu verstehen, wobei sie erkennen, dass individuelle Entscheidungen oft über rein persönliche Interessen hinausgehen.
2. Die Lernenden dazu befähigen, Alltagssituationen zu identifizieren, in denen ethische Überlegungen mit persönlichen Beweggründen kollidieren, und philosophische Methoden anzuwenden, um diese Dilemmata zu lösen.
Ziel der Aktivität Tambahan:
- Kritisches Denken und das argumentieren anhand ethischer Prinzipien stärken.
Einführung
Dauer: (15 - 20 Minuten)
Die Einführung soll die Lernenden motivieren und den theoretisch erarbeiteten Stoff mit praxisnahen Beispielen verknüpfen, sodass von Beginn an eine kritische Auseinandersetzung gefördert wird. Die vorgestellten Problemsituationen regen dazu an, ethisches Denken zu entwickeln und bereiten so den Weg für angeregte Diskussionen in der Klasse. Gleichzeitig unterstreicht die Kontextualisierung die Relevanz und Anwendung der ethischen und willensbezogenen Konzepte in realen sowie historischen Zusammenhängen.
Problemorientierte Situation
1. Stellen Sie sich vor, ein guter Freund gerät in finanzielle Schwierigkeiten und bittet Sie, dem Lehrer eine Ausnahme zu verschaffen, indem er behauptet, er habe absichtlich eine Aufgabe verspätet eingereicht, um so eine zweite Chance zu erhalten. Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie dabei sowohl ethische Grundsätze als auch Ihren persönlichen Willen berücksichtigen?
2. Sie arbeiten in einem Betrieb, in dem Ihre Kolleginnen und Kollegen regelmäßig zu unlauteren Mitteln greifen, um schneller Zielvorgaben zu erreichen – und der Vorgesetzte scheint dieses Verhalten zu tolerieren. Obwohl Sie sich dabei unwohl fühlen, wissen Sie, dass es negative Folgen für Sie haben könnte, wenn Sie nicht mitziehen. Wie lässt sich in diesem Fall das Spannungsfeld zwischen ethischer Überzeugung und persönlichen Interessen ausbalancieren?
Kontextualisierung
Die Verbindung von Ethik und Wille spielt in nahezu allen Lebensbereichen eine Rolle – von alltäglichen Entscheidungen bis hin zu bedeutsamen moralischen und politischen Konflikten. Ein Beispiel liefert etwa der Widerstand in Frankreich während des Zweiten Weltkriegs, der verdeutlicht, wie ethisches Handeln und der Wille, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, persönliche Interessen oder gar die eigene Sicherheit in den Hintergrund rücken können. Heute stehen viele Organisationen vor wichtigen ethischen Fragestellungen, etwa in Bezug auf Umweltverträglichkeit und soziale Verantwortung, und zeigen, wie individuelle Entscheidungen das kollektive Umfeld nachhaltig prägen können.
Entwicklung
Dauer: (65 - 75 Minuten)
Die Entwicklungsphase soll den Lernenden ermöglichen, ihr Wissen über Ethik und Willensbildung in interaktiven und praxisnahen Szenarien anzuwenden und zu vertiefen. Die Gruppenarbeit fördert den Austausch verschiedenster Perspektiven und Ansätze zur Lösung ethischer Fragestellungen und regt zu fundierten Entscheidungsprozessen an. Jede Aktivität ist darauf ausgelegt, reale oder theoretisch konzipierte Situationen zu simulieren, bei denen sowohl individuelle als auch gemeinschaftliche ethische Werte geprüft werden, um die Schülerinnen und Schüler gezielt auf ethische Herausforderungen vorzubereiten.
Aktivitätsempfehlungen
Es wird empfohlen, nur eine der vorgeschlagenen Aktivitäten durchzuführen
Aktivität 1 - Das Dilemma der Entscheidungsmaschine
> Dauer: (60 - 70 Minuten)
- Ziel der Aktivität: Die Entwicklung ethischer Entscheidungsfähigkeiten in komplexen Situationen fördern und ein tieferes Verständnis für den Einsatz ethischer Prinzipien bei der Programmierung künstlicher Intelligenz vermitteln.
- Beschreibung: Die Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen von bis zu fünf Personen eingeteilt. Jede Gruppe erhält folgendes Szenario: Sie sind Ingenieurinnen und Ingenieure, die eine KI programmieren sollen, die in schwierigen Situationen ethische Entscheidungen treffen muss – zum Beispiel, ob im Falle eines Autounfalls ein Patient oder ein Fußgänger gerettet wird. Dabei hat die Maschine lediglich zwei, sich je nach Option grundlegend voneinander unterscheidende ethische Konsequenzen zur Auswahl.
- Anweisungen:
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Diskutieren Sie in der Gruppe die möglichen Folgen der jeweiligen Entscheidungen der Maschine in den unterschiedlichen Szenarien.
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Simulieren Sie mithilfe von Karten oder Würfeln die Auswahl zwischen den beiden Optionen in jedem Fall.
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Präsentieren Sie der Klasse Ihre Programmierung der Maschine und erläutern Sie dabei die zugrundeliegenden ethischen Überlegungen.
Aktivität 2 - Die Ethikkonferenz
> Dauer: (60 - 70 Minuten)
- Ziel der Aktivität: Die Fähigkeit zur argumentativen Auseinandersetzung und Verhandeln in ethischen Kontexten stärken sowie die Komplexität globaler ethischer Entscheidungen herausarbeiten.
- Beschreibung: In dieser Aktivität simulieren die Schülerinnen und Schüler eine internationale Konferenz zum Thema Ethik. Jede Gruppe übernimmt die Rolle eines Landes und muss zu einem globalen ethischen Dilemma – zum Beispiel der fairen Ressourcenverteilung in einer weltweiten Krise – argumentieren und verhandeln.
- Anweisungen:
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Bereiten Sie anhand verschiedener ethischer Theorien Argumente vor, um die Position Ihres zugeteilten Landes zu untermauern.
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Nehmen Sie an Verhandlungsrunden mit anderen Gruppen teil und streben Sie eine globale Einigung an.
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Erarbeiten Sie abschließend eine gemeinsame Erklärung, die die erzielte Übereinkunft zusammenfasst und die getroffenen Entscheidungen begründet.
Aktivität 3 - Das ethische Rennen
> Dauer: (60 - 70 Minuten)
- Ziel der Aktivität: Das Bewusstsein für die Dynamik ethischer Entscheidungen in Wettbewerbssituationen schärfen und die Bedeutung moralischer Integrität auch unter Druck verdeutlichen.
- Beschreibung: Die Schülerinnen und Schüler nehmen in Gruppen an einem Hindernislauf teil, bei dem jedes Hindernis ein anderes ethisches Dilemma repräsentiert. Dabei entscheiden sie, welchen Weg sie einschlagen – manche Optionen mögen zwar den Weg verkürzen, jedoch auf Kosten moralischer Integrität gehen.
- Anweisungen:
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Bewältigen Sie den Parcours, indem Sie an jedem Hindernis ethische Entscheidungen treffen.
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Protokollieren Sie als Gruppe die getroffenen Entscheidungen sowie die jeweiligen Zeiten.
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Diskutieren Sie im Anschluss, wie die ausgewählten Entscheidungen sowohl Ihre persönliche als auch die kollektive Ethik widerspiegeln.
Feedback
Dauer: (15 - 20 Minuten)
Diese Feedbackrunde dient dazu, das im Unterricht Erarbeitete zu festigen. Durch den Austausch in der Gruppe können die Schülerinnen und Schüler verschiedene Perspektiven kennenlernen, ihr Verständnis vertiefen und die Wechselwirkung zwischen Ethik und persönlichem Willen reflektieren. Die Leitfragen helfen dabei, die zentralen Punkte zusammenzufassen und den Lernerfolg im Hinblick auf die ethische Bildung zu evaluieren.
Gruppendiskussion
Leiten Sie die Diskussion ein, indem Sie jede Gruppe auffordern, ihre zentralen Erkenntnisse und aufgetretenen Herausforderungen während der Aktivitäten vorzustellen. Ermuntern Sie die Lernenden, darüber zu reflektieren, inwiefern ethische Überlegungen und der persönliche Wille ihre eigenen und die Entscheidungen ihrer Mitstreiter beeinflusst haben. Jede Gruppe sollte zudem eine kurze Zusammenfassung ihrer erarbeiteten ethischen Lösungsansätze präsentieren und die Auswirkungen dieser Entscheidungen in realen Kontexten diskutieren.
Schlüsselfragen
1. Mit welchen ethischen Dilemmata war Ihre Gruppe konfrontiert und wie haben Sie diese gelöst?
2. Wie hat Ihr persönlicher Wille die ethischen Entscheidungen in den Aktivitäten beeinflusst?
3. Inwiefern haben die behandelten ethischen Theorien Ihre Entscheidungsfindung in der Gruppe unterstützt?
Fazit
Dauer: (5 - 10 Minuten)
Der Abschluss soll sicherstellen, dass die Lernenden die wesentlichen Inhalte und deren praktische Umsetzung nachvollziehen können. Durch das Zusammenfassen des Gelernten wird das erworbene Wissen gefestigt und der Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis aufgezeigt, was die nachhaltige Bedeutung des ethischen Studiums im Alltag betont.
Zusammenfassung
Im heutigen Unterricht haben wir die Schnittstelle zwischen Ethik und Willensbildung untersucht und herausgearbeitet, inwiefern ethisches Verhalten den persönlichen Willen übersteigen kann. Dabei wurden klassische und zeitgenössische ethische Theorien wiederholt und durch interaktive Aktivitäten und Gruppendiskussionen praktisch erprobt.
Theorie-Verbindung
Die heutige Lektion bildete eine Brücke zwischen der im Selbststudium erarbeiteten Theorie und deren praktischer Anwendung im Unterricht. Mithilfe von Konferenzsimulationen und ethischen Dilemmata wurde eindrucksvoll demonstriert, wie ethische Konzepte nicht nur im Alltag, sondern auch in speziellen technischen und beruflichen Kontexten – wie der Programmierung künstlicher Intelligenz – zur Anwendung kommen.
Abschluss
Das Verständnis von Ethik und Wille ist essenziell für die Entwicklung verantwortungsbewusster Bürger, die in unterschiedlichsten Situationen fundierte und moralisch vertretbare Entscheidungen treffen können. Unser Unterricht hat gezeigt, dass Ethik weit mehr ist als ein starrer Regelkatalog – sie bietet einen Leitfaden, der unser Handeln und Zusammenleben nachhaltig prägen kann.