Ziele
1. Die physikalische Entstehung unseres Planeten nachvollziehen und die Entwicklung der Kontinente von Pangaea bis hin zur heutigen Anordnung verstehen.
2. Die geologischen Kräfte identifizieren und analysieren, die zur Entstehung und Veränderung der Kontinente beitragen.
Kontextualisierung
Die Kontinente, wie wir sie heute kennen, standen nicht immer so da. Vor Millionen von Jahren existierte ein Superkontinent namens Pangaea, der durch tektonische Bewegungen auseinanderbrach und den Grundstein für unsere heutige Anordnung legte. Diese dynamische Entwicklung unseres Erdschildes ist nicht nur faszinierend, sondern auch essenziell für das Verständnis von Phänomenen wie Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Gebirgsbildungen. Indem wir die Entstehung der Kontinente untersuchen, gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse, mit denen sich geologische Ereignisse prognostizieren lassen – ein Wissen, das unter anderem Geologen und Bauingenieure nutzen, um natürliche Ressourcen zu erschließen, erdbebensichere Bauwerke zu planen und Strategien zur Minderung von Naturkatastrophen zu entwickeln.
Fachrelevanz
Zu erinnern!
Entstehung von Pangaea und seine Zerfallsgeschichte
Pangaea war ein Superkontinent, der vor rund 300 Millionen Jahren existierte. Durch tektonische Aktivität begann er vor etwa 200 Millionen Jahren zu zerfallen, was zur Herausbildung der Kontinente führte, die wir heute kennen. Dieser Zerfall wurde durch die Bewegungen der tektonischen Platten – große Fragmente der Erdkruste, die sich über den Mantel bewegen – maßgeblich angetrieben.
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Pangaea: Superkontinent, der vor etwa 300 Millionen Jahren existierte.
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Fragmentierung: Prozess, der vor rund 200 Millionen Jahren aufgrund tektonischer Bewegungen einsetzte.
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Tektonische Platten: Fragmente der Erdkruste, die über den Mantel gleiten und den Zerfall Pangaeas bewirken.
Tektonische Bewegungen und ihre Folgen
Die Bewegungen der tektonischen Platten sind ursächlich für zahlreiche geologische Phänomene wie Erdbeben, Vulkanausbrüche und Gebirgsbildungen. Man unterscheidet dabei im Wesentlichen drei Bewegungsarten: konvergente (Platten bewegen sich aufeinander zu), divergente (Platten entfernen sich voneinander) und Transformbewegungen (seitliches Gleiten der Platten). Jeder dieser Bewegungstypen führt zu unterschiedlichen Veränderungen an der Erdoberfläche.
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Konvergente Bewegungen: Platten stoßen aufeinander, was häufig zur Entstehung von Gebirgen und Erdbeben führt.
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Divergente Bewegungen: Hier bewegen sich Platten auseinander und es bildet sich neue ozeanische Kruste.
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Transformbewegungen: Seitliches Gleiten der Platten, das typischerweise Erdbeben verursacht.
Interne und externe Kräfte, die die Erdoberfläche gestalten
Interne Prozesse wie Vulkanismus und Plattentektonik haben ihren Ursprung tief im Erdinneren, während externe Vorgänge wie Erosion, Sedimentation und Verwitterung die Oberfläche beeinflussen. Das Zusammenspiel beider Faktoren ist grundlegend für die Formung der Erdoberfläche.
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Interne Kräfte: Vulkanismus und Plattentektonik, die im Inneren der Erde wirken.
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Externe Kräfte: Erosion, Sedimentation und Verwitterung an der Erdoberfläche.
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Erdoberflächengestaltung: Ergebnis des Zusammenspiels interner und externer Prozesse.
Praktische Anwendungen
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Bauingenieurwesen: Planung von Bauwerken in erdbebengefährdeten Regionen unter Einbeziehung tektonischer Bewegungen.
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Geologie: Erschließung natürlicher Ressourcen wie Mineralien und Erdöl auf Basis des Verständnisses der Kontinententwicklung.
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Naturkatastrophenminderung: Entwicklung von Konzepten zur Prognose und Reduktion der Folgen von Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
Schlüsselbegriffe
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Pangaea: Superkontinent, der vor circa 300 Millionen Jahren existierte und vor rund 200 Millionen Jahren zu zerfallen begann.
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Tektonische Platten: Fragmente der Erdkruste, die sich über den Mantel bewegen und zahlreiche geologische Phänomene verursachen.
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Konvergente Bewegungen: Zusammenstrebende tektonische Platten, die zur Gebirgsbildung und zu Erdbeben führen.
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Divergente Bewegungen: Auseinanderdriftende Platten, bei denen neue ozeanische Kruste entsteht.
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Transformbewegungen: Seitliches Gleiten von Platten, das typischerweise Erdbeben hervorruft.
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Geologische Kräfte: Sowohl interne Prozesse wie Vulkanismus als auch externe Vorgänge wie Erosion, die zusammen die Erdoberfläche formen.
Fragen zur Reflexion
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Wie kann das Wissen um die Kontinentenbildung zur Planung sicherer Infrastrukturen und Städte beitragen?
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Inwiefern unterstützt das Verständnis tektonischer Bewegungen die Erschließung natürlicher Ressourcen?
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Welche Herausforderungen und Lösungsansätze gibt es bei der Minderung der Auswirkungen von Naturkatastrophen in erdbeben- und vulkangefährdeten Regionen?
Simulation tektonischer Bewegungen
Diese Übung zielt darauf ab, das Verständnis für tektonische Prozesse und ihre Auswirkungen auf die Erdoberfläche zu vertiefen.
Anweisungen
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Teilen Sie die Klasse in Gruppen von 4-5 Personen ein.
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Erstellen Sie mit Hilfe von Aluminium-Schalen, Ton oder Modelliermasse ein Modell der Erdkruste.
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Gliedern Sie dieses Modell mithilfe von Pappe in unterschiedliche 'tektonische Platten'.
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Simulieren Sie die verschiedenen Bewegungsarten (konvergent, divergent und transform) und beobachten Sie die entstehenden Effekte.
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Notieren Sie Ihre Beobachtungen und bereiten Sie eine kurze Präsentation vor, um die Ergebnisse im Plenum zu diskutieren.